Sonntag, 22. Februar 2015

Der verhexte Ring oder so ähnlich

 Ich habe mir einen Ringbausatz vom Drechselshop Kramer gekauft, da mich das ganze interessiert hat. Natürlich auch gleich das passende Mandrel (Einspannwerkzeug) gekauft.
Nachdem ich schon mal einen Ring für mich gemacht hatte, dieser aber leider zerbrochen ist, bin ich ja im Wissen, dass das nicht so einfach geht, weil man ja mit geringen Wandstärken und kleinen Teilen zu kämpfen hat.
Der Bausatz besteht aus 2 Edelstahlringhälften, welche man mit dem Holz verklebt, also für mich komplettes Neuland...
Als Holz habe ich mir ein Stück Tineo (indischer Apfelbaum) hergnommen, um einen Vergleich zum ersten Ring zu erhalten. Das Holz erschien mir passend, und größenmässig dachte ich, dass es sich ausgeht.
Also das Stück eingespannt, und mal mit einem 15er Forstnerbohrer vorgebohrt, dann mit einem Ausdrehhaken das Loch vergrößert, so dass die Ringhälften reingepasst haben. Die Außenform wollte ich erst nach dem Einkleben machen, doch soweit ist es nicht gekommen...
Ich habe den Holzring mittels Dekupiersäge abgeschnitten, da ich schon sehr wenig Material an der Seite hatte, noch etwas mit dem Spindelschleifer nachgeschliffen und versucht das ganze zusammenzukleben.   *KNACKS* Beim zusammenpressen der Ringhälften hatte ich mehr Holzteile, als ich vorher hatte, und der Versuch war gescheitert. Also schnell die Teile wieder entfernt und den Sekundenkleber so gut es ging wieder abgewischt (meine Finger und meine Hose haben es mir gedankt).


















Also auf ein Neues!
Ein etwas größeres Stück hergenommen und die gleiche Arbeit noch mal von vorn...



Nachdem der Kleber vermeindlich trocken war, habe ich den Ring in die Bank gespannt, naja wie spannt man soetwas in die Bank, wenn man ein Bohrfutter hat, das nur bis zu 10mm aufgeht, das Mandrel aber 12,irgendwas mm fordert....
Auf der Suche nach einem passenden Stück, fiel mir meine Aufspannvorrichtung für den Armreif, den ich meiner Frau gemacht habe, ins Auge, also ein Loch gebohrt und das Mandrel langsam mit der Pinole ins Loch gedrückt, das ganze zentriert und mit der mitlaufenden Körnerspitze zusätzlich stabilisiert.
Am Anfang lief es gut, doch dann meinte die rechte Ringhälfte, dass ihr das Holz nicht gefällt und wanderte nach rechts; OK der Kleber war vermutlich noch nicht ganz hart...
Also erneut zusammengeklebt und mittels Zwingen fixiert und über Nacht gewartet.

Durch die Hoppalas war eine 100 prozentige Passung nicht mehr zu erreichen, da hätte ich einen Sekundenkleberentferner benötigt.
Am nächsten Tag erneut eingespannt, Rundlauf überprüft und mittels Drehmeissel den Ring fertig gedrechselt.

Dann Geschwindigkeit erhöht und bis auf 600er Körnung geschliffen, mit etwas Polierpapier abgezogen und dann mit Ballenmattierung das Finish aufgebracht.
Für den ersten sieht er nicht schlecht aus; für Folgeringe werde ich jedoch gleich auf ein stärkeres Material zurückgreifen und den Kleber für Nacht trocknen lassen...



2 Kommentare:

  1. Wow, der Ring sieht ja sagenhaft aus! So fällt es einem leicht, eine Drechselbank bei der Frau zu rechtfertigen!
    Arbeitest du auch Auftragsbezogen? ;-)

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    1. Kommt drauf an....
      Ringgrößen sind leider amerikanisch, Material gibt es Edelstahl und Titan

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